Ferrari: Das bislang teuerste Auktions-Auto
von Oliver Karthaus am 9. Februar 2016 in Luxus-Autos geschrieben.
Der Kampf, den sich die Bieter bei der Auktion des Ferrari 335 S Spider Scaglietti lieferten, dauerte nur wenige Minuten. Der unbekannte Gewinner erhielt am Ende für 32,1 Millionen Euro (35,7 Millionen Dollar) den Zuschlag für den legendären Sportwagen. Damit wird die Versteigerung zumindest vorläufig in die Geschichtsbücher eingehen, denn für solch eine hohe Summe kam noch kein anderer Ferrari unter den Hammer. Das gilt allerdings nur, wenn man den Kaufpreis in Euro oder britischen Pfund rechnet. In US-Dollar gerechnet hält noch immer der 2014 versteigerte Ferrari 250 GTO Berlinetta (38 Millionen US-Dollar) den Titel des teuersten Ferrari in einer Auktion.
Die Geschichte des Ferrari 335 S Spider Scaglietti
Der nun versteigerte Ferrari 335 S Spider Scaglietti stammt aus der privaten Sammlung des vor einigen Jahren verstorbenen französischen Sammlers und Rennfahrers Pierre Bardinon. Die 1957 gebaute Sportwagen-Ikone mit der Chassisnummer 0674 ist einer von insgesamt 50 Ferraris aus der Sammlung. Ausgeliefert wurde der Wagen damals mit einem 3,8-Liter-V12-Tipo-140, der 365 PS leistete. So ging der Ferrari unter anderem bei dem legendären 12-Stunden-Rennen von Sebring an den Start. Für die Teilnahme an der Mille Miglia wurde der Ferrari mit einem 4,1-Liter-12-Zylinder-Motor ausgestattet. Mit dieser Kombination konnte der 335 S Spider Scaglietti mit Wolfgang von Trips am Steuer auf den zweiten Platz fahren.
Später ging der Sportwagen auch bei dem legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans und Rennveranstaltungen in Schweden und Venezuela an den Start. Ein weiterer Grund für den hohen Preis des Wagens: Hinter dem Steuer saß unter anderem Mike Hawthorne, der 1958 F1-Weltmeister wurde. Und damit noch nicht genug: Auch Sir Stirling Moss saß in dem Fahrzeug und gewann so den Cuba Grand Prix. In den 1970er-Jahren wurde der 335 S Spider Scaglietti schließlich an Pierre Bardinon verkauft.